Texte die Erinnern - Schinkennudeln
Texte die Erinnern - Schinkennudeln
Information zur Umsetzung:
Die Schinkennudel ist ein herzhafter Klassiker aus der süddeutschen Küche. Es handelt sich dabei um eine Nudel- oder Teigrolle, die mit Schinken und oft auch Käse gefüllt ist, bevor sie im Ofen goldbraun gebacken wird. In vielen Familien wurde die Schinkennudel gerne als sättigendes Gericht serviert, besonders wenn es schnell gehen musste und dennoch etwas Leckeres auf den Tisch kommen sollte.Die Zubereitung der Schinkennudel weckt oft Erinnerungen an gemeinsame Mahlzeiten, an das Backen in der heimischen Küche oder auch an die herzlichen Gespräche während des Essens. Manchmal wurde sie als Snack oder auch als Hauptgericht gereicht – dazu passten oft Salat oder Gemüse.
Diese Geschichte lädt dazu ein, eigene Erinnerungen zu teilen:
Wer hat bei Ihnen früher die Schinkennudel zubereitet?
Erinnern Sie sich an besondere Varianten oder Zutaten, die verwendet wurden?
Gab es bestimmte Beilagen, die Sie besonders gern dazu mochten?
Haben Sie die Schinkennudel auch schon selbst gebacken?
Gesprächs-l und biografische Fragen:
Wie wurde die Schinkennudel bei Ihnen zu Hause zubereitet?
Wurde der Schinken frisch oder aus der Dose verwendet?
Gab es spezielle Rezepte oder Familientraditionen rund um die Schinkennudel?
Wurde die Schinkennudel eher zum Mittag- oder Abendessen gegessen?
Sinnesanregungen zur Vertiefung:
Riechen an frischem Hefeteig, Schinken oder Käse
Fühlen des Teiges oder der Rolle (beschreibend)
Betrachten von Bildern oder Fotos einer Schinkennudel
Optional: Probieren einer kleinen Kostprobe (wenn möglich und gewünscht)
Die Schinkennudel erinnert an herzhaftes, selbstgemachtes Essen und gemeinsame Momente in der Küche – ein schönes Thema, um Erinnerungen lebendig werden zu lassen und den Austausch zu fördern.
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Texte die Erinnern - Schinkennudeln
Omas Schinkennudeln
Wenn in Omas Küche Schinkennudeln auf dem Herd standen, wusste man: jetzt gibt es etwas Herzliches und Bodenständiges, das alle zusammenbringt. Schon der Duft beim Kochen war vertraut — Butter, gebratene Zwiebeln und ein Hauch von Schinken — und zog die Familie wie von selbst an den Tisch.
Oma begann immer mit den Nudeln. Sie kochte breite Bandnudeln „al dente“, also so, dass sie noch einen leichten Biss hatten. „Nicht zu weich“, pflegte sie zu sagen, „sonst werden sie in der Pfanne matschig.“ Während das Wasser kochte, machte sie das Eigentliche: zwei Eier wurden in einer Schüssel verquirlt, leicht gesalzen und mit etwas Pfeffer gewürzt. Diese Eier würden später den Nudeln eine zarte, cremige Bindung geben — fast wie eine Soße, ganz ohne großen Aufwand.
Wenn in Omas Küche Schinkennudeln auf dem Herd standen, wusste man: jetzt gibt es etwas Herzliches und Bodenständiges, das alle zusammenbringt. Schon der Duft beim Kochen war vertraut — Butter, gebratene Zwiebeln und ein Hauch von Schinken — und zog die Familie wie von selbst an den Tisch.
Oma begann immer mit den Nudeln. Sie kochte breite Bandnudeln „al dente“, also so, dass sie noch einen leichten Biss hatten. „Nicht zu weich“, pflegte sie zu sagen, „sonst werden sie in der Pfanne matschig.“ Während das Wasser kochte, machte sie das Eigentliche: zwei Eier wurden in einer Schüssel verquirlt, leicht gesalzen und mit etwas Pfeffer gewürzt. Diese Eier würden später den Nudeln eine zarte, cremige Bindung geben — fast wie eine Soße, ganz ohne großen Aufwand.
In der großen Pfanne ließ sie ein Stück Butter zergehen, bis es leise zischte. Dann kamen die Zwiebeln hinein, fein gewürfelt, die sie goldgelb und weich briet. Wenn die Zwiebeln ihren Duft verströmten, gab sie den klein geschnittenen Schinken dazu und ließ ihn kurz mitbraten — gerade so lange, bis er warm und aromatisch war. Oma achtete darauf, dass Zwiebeln und Schinken nur leicht Farbe bekamen; sie mochten es sanft, nicht angebrannt.
Die abgegossenen, noch warmen Nudeln schüttete sie direkt in die Pfanne. Dann begann sie flink zu rühren und goss die verquirlten Eier darüber. Mit geübten Bewegungen zog sie die Eier in die Nudeln ein, bis sie diese leicht umhüllten und eine cremige Oberfläche bildeten. Dabei passte sie die Hitze an: nicht zu heiß, damit die Eier nicht stocken, sondern nur so, dass sie sich samtig mit den Nudeln verbanden. Manchmal fügte sie am Ende noch einen Schuss Milch oder einen Löffel Sahne hinzu, wenn es besonders sämig werden sollte.
Bevor sie servierte, streute Oma frisch gehackte Petersilie über das Gericht — ein grüner Akzent, der Frische brachte. Wer mochte, bekam zusätzlich frisch geriebenen Käse dazu; andere freuten sich über ein paar Erbsen, die kurz mit in die Pfanne kamen und Biss und Farbe gaben. Für die Kinder war oft ein kleines Stück Butter extra erlaubt — ein heimliches Vergnügen.
Beim Servieren dampften die Schinkennudeln auf den Tellern. Es gab das leise Klingen von Besteck, das Rascheln der Servietten und die zufrieden-müden Gesichter beim ersten Bissen. Für Oma waren diese Nudeln mehr als nur ein schnelles Gericht: sie waren ein Versprechen von Wärme und Nähe, etwas, das sich einfach zubereiten ließ und trotzdem alle satt und glücklich machte.
Wer Omas Schinkennudeln nachkochte, spürte oft die Erinnerung gleich mit: an Nachmittage, an Gespräche, an das ruhige Klappern in der Küche. Und manchmal, wenn man ganz genau hin schmeckte, war da noch ein kleiner Rest von Kindheit im Geschmack — süß, salzig, einfach heimelig.
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