Sinnesgeschichte - Der Tannenduft von früher

Sinnesgeschichte - Der Tannenduft von früher

Information zur Umsetzung:
In der Seniorenbetreuung spielen Erinnerungen eine zentrale Rolle, um die Lebensqualität und das Wohlbefinden älterer Menschen zu fördern. Besonders wirkungsvoll sind dabei Geschichten, die alle Sinne ansprechen und so lebendige Erinnerungen wecken können. Unsere Sinnesgeschichte „Der Tannenduft von früher“ nimmt die Teilnehmenden mit auf eine gefühlvolle Reise zurück in ihre Kindheit und Jugend – in eine Zeit, in der der Duft von frischem Tannengrün untrennbar mit besonderen Momenten verbunden war.

Diese Geschichte eröffnet eine wunderbare Gelegenheit, die Sinne gezielt anzuregen: Das Riechen des charakteristischen Tannendufts, das Fühlen der Nadeln, das Lauschen auf die Geräusche des Waldes und das Schmecken von typischen Leckereien, die damals zur Weihnachtszeit gehörten. Durch diese ganzheitliche Sinneserfahrung werden Erinnerungen lebendig, Gespräche angeregt und die emotionale Verbindung zur eigenen Vergangenheit gestärkt.

Im Folgenden finden Sie neben der Sinnesgeschichte selbst auch praktische Anregungen und Übungen, mit denen Sie die Sinne Ihrer Betreuten spielerisch aktivieren können. Dieses Betreuungsmaterial unterstützt Sie dabei, wertvolle Momente des Austauschs und der Freude zu schaffen – ganz im Zeichen des gemeinsamen Erlebens und Erinnerns.
 
 
 

Sinnesgeschichte - Der Tannenduft von früher



Der Tannenduft von früher (Auszug)

Die Geschichte zum Vorlesen …
 
 
Wenn Lene an Weihnachten dachte, roch sie zuerst den Duft von Tannenzweigen. Es war jedes Jahr derselbe Moment: Wenn der Vater am 23. Dezember den großen, grün glänzenden Baum ins Zimmer trug, legte sich ein schwerer, harziger Duft in die Stube. Die Äste kratzten ein wenig, wenn sie durch die Tür streiften, und kleine Harztränen glänzten an den Spitzen.

Lene durfte helfen, den Baum zu schmücken. Mit vorsichtigen Fingern hängte sie die alten Kugeln aus Glas auf. Manche hatten kleine Unebenheiten oder Risse vom letzten Jahr. Besonders gern mochte sie die dicken Wachsengel, die auf kleinen Haltern steckten. Wenn sie brannten, tropfte das warme Wachs langsam über den Rand – es fühlte sich weich und glatt an, wenn man es später zwischen den Fingern rieb.

Am Heiligabend lag das Geschenkpapier bereit. Es war nicht so bunt wie heute – einfache braune Bögen, manchmal mit goldenem Sternendruck oder kleinen Schleifen. Lene streichelte gern darüber. Es raschelte zart, wenn sie es faltete. Die Päckchen, die ihre Mutter einpackte, waren mit Schnur verschnürt und oft mit einem Tannenzweig oder einem kleinen Anhänger geschmückt.

Nach dem Abendessen – es gab meist Kartoffelsalat mit Würstchen – durften die Kinder ins Weihnachtszimmer. Dort wartete der Baum, die Kerzen flackerten, der Duft von Tanne, Wachs und Gebäck lag schwer in der Luft. Lene erinnerte sich noch genau an das Gefühl, wie sie heimlich mit dem Finger über das glatte Geschenkpapier strich, bevor sie es vorsichtig aufriss.

Noch heute, so viele Jahre später, ist dieser Moment lebendig: das Kratzen der Tannennadeln, das Knistern des Wachses, das Rascheln des Papiers – Weihnachten zum Fühlen.

 
vollständige Ausarbeitung mit Aktivierungsideen zum Text für Mitglieder

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