Sinnesgeschichte - Ein Tag in der Vorratskammer

Sinnesgeschichte - Ein Tag in der Vorratskammer

Information zur Umsetzung:
Kühl, ein wenig dunkel – und doch ein Ort voller Schätze: die Vorratskammer. Früher war sie das Herzstück vieler Haushalte. Hier lagerten eingemachte Früchte, selbstgekochte Marmelade, Einweckgläser, Mehlsäcke und die geheime Naschlade. Ein Besuch in der Vorratskammer war oft ein Erlebnis – sei es zum Apfel holen, zum Marmeladenglas öffnen oder zum Duft von getrockneten Kräutern. Unsere Sinnesgeschichte „Ein Tag in der Vorratskammer“ lädt Ihre Betreuten ein zu einer duftenden Zeitreise in eine Welt zwischen Einmachgläsern, Vorratsregalen und kleinen Kindheitserinnerungen.

Die begleitenden Sinnesanregungen lassen diese Atmosphäre wieder lebendig werden: das Riechen von getrocknetem Apfel, Gewürznelken, Zimt oder Sauerkraut, das Tasten von Leinenbeuteln, Schraubgläsern oder getrockneten Bohnen, das Betrachten alter Etiketten oder Einmachgläser. Auch das Probieren von selbstgemachten Kompotten oder das gemeinsame Erzählen über frühere Vorratshaltung kann die Sinne und das Gedächtnis aktivieren.

Dieses Betreuungsmaterial eignet sich besonders gut für biografische Gesprächskreise, herbstliche Themenstunden oder kulinarische Erinnerungsrunden – sinnlich, vertraut und mit einem Hauch von Heimatgefühl.
 
 
 

Sinnesgeschichte - Ein Tag in der Vorratskammer



Ein Tag in der Vorratskammer (Auszug)

Die Geschichte zum Vorlesen …
 
 
Es war ein kühler Herbsttag, als Elisabeth beschloss, ihre Vorratskammer aufzuräumen. Der Himmel draußen war grau, aber drinnen duftete es nach Erinnerungen – süß, würzig, vertraut.
Die schwere Holztür zur Kammer quietschte leise beim Öffnen. Drinnen herrschte eine angenehme Kühle. In den Regalen standen Gläser dicht an dicht – sorgfältig beschriftet und ordentlich gereiht.  
 
Pflaumenkompott von letztem Jahr, eingekochte Birnen, rote Johannisbeermarmelade. Elisabeth griff nach einem Glas mit Aprikosen – das goldene Obst leuchtete wie Sonnenlicht.
Der Duft war sofort da: leicht säuerlich und süß zugleich. Als sie den Deckel löste, kam ihr der vertraute Geruch von eingekochtem Sommer entgegen.

Weiter hinten lag eine Kiste mit getrocknetem Obst: Apfelscheiben, Zwetschgen, Birnenschnitze. Die Luft war erfüllt von dem feinen, konzentrierten Aroma – etwas zwischen Fruchtigkeit und Herbstwald. Sie nahm eine Apfelscheibe und roch daran. Fast meinte sie, das Rascheln von Laub zu hören.

Auf dem mittleren Regalbrett standen kleine Dosen mit Gewürzen. Nelken, Lorbeer, Pfefferkörner, Kümmel, Zimtstangen. Elisabeth öffnete eine alte Zimtbox. Der warme, süße Duft stieg ihr sofort in die Nase. Wie oft hatte sie diesen Geruch in der Weihnachtszeit in der Küche gehabt!

Zum Schluss zog sie eine Kiste mit alten Etiketten hervor. Auf manchen stand noch die Handschrift ihrer Mutter. Es war, als sprächen die Düfte und Gläser zu ihr. Geschichten aus vergangenen Tagen, konserviert in Zucker, Essig oder Salz.

Als Elisabeth die Tür wieder schloss, war ihr Herz warm. In dieser kleinen Kammer steckte ein ganzes Leben.

 
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