Tierparkbesuch mit Senioren

Naturerlebnisse und der Kontakt mit Tieren sind für ältere Menschen besonders wertvoll. Studien zeigen, dass Bewegung im Freien, etwa Spaziergänge und gemeinsame Ausflüge, maßgeblich zum Wohlbefinden älterer Menschen beitragen können. Aktivitäten, die Körper und Geist ansprechen, wie Spaziergänge oder das Treffen von Bekannten, steigern die Lebensqualität von Altenheimbewohnern deutlich. Ein Ausflug in einen Tierpark vereint dabei viele positive Aspekte: frische Luft und Bewegung an der frischen Luft, vielfältige Sinneseindrücke (Gerüche, Farben, Geräusche) und soziale Gemeinschaft. Gleichzeitig lösen Tiere oft positive Gefühle aus. So haben Tiere häufig eine beruhigende Wirkung auf Menschen, insbesondere auch auf demenziell Erkrankte. Die Anwesenheit von Tieren reduziert Stress und hebt die Stimmung. Für Senioren, die früher Natur und Tiere mochten, können Tierbegegnungen außerdem schöne Erinnerungen wecken: Wer in der Vergangenheit oft im Zoo oder in der freien Natur war, kann beim Anblick von Tieren vertraute Gefühle spüren. Ein Tierparkbesuch bietet damit einen besonderen Erlebnisraum: Er ist eine Abwechslung vom Heimalltag, spricht alle Sinne an und kann positive Emotionen und Erinnerungen hervorrufen. Zudem fördert ein gemeinsamer Ausflug die soziale Teilhabe. Gespräche über gesehene Tiere oder das gemeinsame Picknick im Grünen stärken das Gemeinschaftsgefühl. Insgesamt ergibt sich: Der Zoo- oder Tierparkbesuch ist ein besonderes Erlebnis für Senioren, da er Naturerfahrung, soziale Interaktion und Sinnesstimulation zugleich ermöglich.

 

Tierparkbesuch mit Senioren

 

Zielsetzung: Effekte von Tierparkbesuchen auf Senioren

Ein geplanter Tierpark-Ausflug zielt darauf ab, verschiedene positive Effekte für die Bewohner zu erzielen:

  • Emotionale Aktivierung: Begegnungen mit Tieren bauen Stress ab und verbessern die Stimmung. Viele Senioren empfinden Tiere als beruhigend. Ein Zoobesuch kann Ängste lindern und Freude auslösen, etwa beim Erleben vertrauter oder exotischer Tiere. Die Abwechslung vom Heimalltag wirkt aufmunternd, und glückliche Momente stärken das allgemeine Wohlbefinden.

  • Soziale Aktivierung: Gemeinsame Aktivitäten im Tierpark fördern den Austausch untereinander. Gespräche über Beobachtetes oder das Teilen einer Mahlzeit im Grünen stärken das Gemeinschaftsgefühl. Tierische Ziele bieten lockere Gesprächsanlässe, wodurch vor allem einsamkeitsempfindliche Senioren motiviert werden, sich zu beteiligen und sich untereinander auszutauschen.

  • Kognitive Aktivierung: Die Vielfalt an Eindrücken im Zoo stimuliert Aufmerksamkeit und Gedächtnis. Einführungen oder kindgerechte Erklärungen zu den Tieren fördern das Verständnis und rufen Lernbereitschaft hervor. Für Menschen mit Demenz ist das Langzeitgedächtnis oft noch relativ intakt: Erinnerungen an frühere Zoobesuche oder Tierbegeisterung können angesprochen werden. So kann der Tierparkbesuch spielerisch das Erinnerungsvermögen anregen und zur geistigen Anregung beitragen.

  • Motorische Aktivierung: Bei einem Zoo-Ausflug sind die Bewohner mehr in Bewegung als im Pflegeheim. Sie erkunden die Wege zu Fuß oder im Rollstuhl. Diese Bewegung fördert Ausdauer und Mobilität. Gegebenenfalls können auch altersgerechte Mitmach-Angebote (z.B. Tiere füttern, Ponyausritte) integriert werden, die die Feinmotorik unterstützen. Studien weisen darauf hin, dass tiergestützte Aktivitäten zu einer Stabilisierung oder Verbesserung der motorischen Fähigkeiten führen können.

  • Biografische Anregung: Tiere und Natur wecken häufig persönliche Erinnerungen und vermitteln Identität. So berichtete eine Bewohnerin voller Begeisterung, dass sie „früher zuhause Würgeschlangen“ gehalten habe, als sie das Fell einer Riesenschlange berührte. Diese Art von Erinnerungsarbeit stärkt das Selbstwertgefühl und die Selbstwahrnehmung. Auch eine Berliner Demenz-Initiative betont, dass gerade das gemeinsame Erinnern und Identitätserleben zentral sind („Sich erinnern, Gemeinschaftsgefühl spüren, die eigene Identität stärken“) und genau darum Senioren z.B. mit dem Malteser Hilfsdienst den Zoo besuchen.

Zusammengefasst wirken Tierpark-Ausflüge ganzheitlich stimulierend: sie sprechen Emotionen an, fördern soziale Kontakte, aktivieren Körper und Geist und können persönliche Lebensgeschichten aufgreifen. Dadurch tragen sie wesentlich zur Steigerung der Lebensqualität der Senioren bei.

 

Vor- und Nachteile: Chancen und Herausforderungen

Ein Zoobesuch im Pflegekontext eröffnet vielfältige Chancen und Besonderheiten:

  • Abwechslung und Erlebnis: Ein Ausflug in den Tierpark ist für viele Senioren ein besonderes Highlight. Bewohner zeigen große Freude am Beobachten der Tiere – in einem AWO-Bericht hieß es etwa, die Bewohner einer Demenz-WG hätten „richtig viel Spaß“ gehabt, und der Streichelzoo sei das „besondere Highlight“ gewesen. Solche Erlebnisse schaffen emotionale Höhepunkte und schöne Erinnerungen.

  • Anregung aller Sinne: Der Tierpark regt alle Sinne an. Farbenprächtige Tiere, Vogelgezwitscher oder der Duft einer Blumenwiese lösen Lebendigkeit aus. Viele Senioren reagieren auf solche Sinneseindrücke mit Offenheit und Wohlbefinden. Tiere selbst wirken beruhigend, was insbesondere bei Unruhe oder Ängsten trösten kann.

  • Stärkung des Gemeinschaftsgefühls: Gemeinsame Ausflüge fördern das Miteinander. Das Beobachten von Tieren und das anschließende Austauschen nähren das Wir-Gefühl unter den Bewohnern. Der Tag im Freien wird so zum Gruppenerlebnis, das soziale Isolation und Einsamkeit entgegenwirkt.

  • Aktivitätssteigerung: Im Alltag von Pflegeheimen dominieren oft sitzende Tätigkeiten. Ein Zoo-Ausflug hingegen steigert die Bewegung: die Bewohner müssen gehen oder im Rollstuhl selbständig anstrengende Strecken zurücklegen. Auch einfache Aufgaben wie selbstständiges Füttern oder Streicheln von Tieren bringen zusätzliche Aktivierung.

  • Lernerfolg und Erinnerung: Viele Tierparks bieten pädagogische Führungen oder interaktive Schautafeln. Das Erlernen von Tierfakten oder die sensorische Erfahrung (z.B. das Ertasten von Tierfellen) regt Gedächtnis und Neugier an. Das Erlebte liefert Stoff für Gespräche und kognitive Beschäftigungen im Anschluss.

Den Chancen stehen einige Herausforderungen gegenüber, die bei der Organisation berücksichtigt werden müssen:



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