Texte die Erinnern - Würzfleisch

Texte die Erinnern - Würzfleisch

Information zur Umsetzung:
Aktivierungseinheiten für Senioren dienen dazu, Erinnerungen zu wecken, geistige Fähigkeiten zu fördern und den sozialen Austausch anzuregen. Ein bewährter Einstieg besteht darin, ein Umschreibungsrätsel zu präsentieren, das Hinweise auf einen bekannten Gegenstand, ein Gericht oder eine vertraute Geschichte gibt. Dieses Rätsel weckt die Neugier und aktiviert das Denkvermögen.

Im Anschluss an das Rätsel folgt eine kurze Geschichte oder ein Erinnerungstext, der das Thema vertieft und dazu anregt, eigene Erfahrungen und Erlebnisse mit einzubringen. Dadurch entsteht ein Bezug zur Lebenswelt der Teilnehmenden, der das Gespräch und den Austausch fördert.

Darüber hinaus bieten sich vielfältige Aktivitäten an, die kognitive und sensorische Fähigkeiten ansprechen. Fragen zum Thema, kleine Rätsel oder Sinnesübungen wie Riechen, Fühlen, Schmecken und Sehen tragen dazu bei, die Sinne zu stimulieren und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.

Diese Kombination aus Rätsel, Geschichte und abwechslungsreichen Aktivierungsideen bildet eine ganzheitliche Grundlage, um Senioren sowohl geistig als auch emotional anzusprechen und den Alltag mit lebendigen Momenten zu bereichern.
 

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Texte die Erinnern - Würzfleisch

 

Texte die Erinnern - Würzfleisch

 
Wie Oma früher das Würzfleisch zubereitet hat

Wenn etwas Besonderes anstand — ein Geburtstag, die Konfirmation oder Besuch, den man beeindrucken wollte — dann gab es bei uns zu Hause oft Würzfleisch. Nicht irgendein Essen, sondern ein richtiges Festmahl, das nach Wärme, Heimat und „Heute ist etwas los“ schmeckte. Oma hatte dafür ihre eigene, stille Art: sie bereitete alles mit Ruhe zu, als wäre Zeit ein Freund, der ihr beim Kochen Gesellschaft leistete.

Sie begann am liebsten schon am Vormittag. Ein Topf mit Brühe stand auf dem Herd, das Wasser war noch klar und riechfrei, bis Oma ein paar Dinge hineinlegte: ein Stück Kalbfleisch, ein Lorbeerblatt, eine halbierte Zwiebel und nur ein Hauch Salz. Der Deckel saß lose auf dem Topf — nicht damit die Hitze entwich, sondern damit das langsame Kochen seine Geschichten erzählen konnte. „Lass es sachte blubbern“, sagte sie dann, „Geduld ist die Zutat, die kein Rezept hat.“ Und so köchelte das Fleisch, Stunde um Stunde, bis es weich war und die Brühe nach Hause roch.

Während das Fleisch vor sich hin garte, räumte Oma die Arbeitsfläche frei, holte die Schüssel mit dem Mehl hervor und stellte die Butter bereit. Für die Sauce machte sie zuerst eine helle Mehlschwitze: Butter zerlassen, Mehl einrieseln lassen, dabei mit einem Holzlöffel rühren, bis beides zusammen einen warmen, nussigen Duft verströmte. Dann goß sie nach und nach ein paar Schöpfen von der Brühe dazu — nicht hastig, sondern löffelweise — bis sich aus Mehl, Butter und Brühe eine samtige Sauce bildete, die beim Rühren kleine Wellen schlug.

Oma konnte gut entscheiden, was gerade nötig war. War die Sauce zu dick, kam noch etwas Brühe dazu. War sie zu dünn, ließ sie ein wenig einkochen. Manchmal verfeinerte sie die Sauce mit einem Schluck Weißwein; manchmal nahm sie stattdessen einen Spritzer Zitronensaft, wenn es sommerlich leicht sein sollte. Sahne durfte nicht fehlen — ein bisschen, nur damit alles geschmeidig wurde. Und dann das Würzen: nicht zu zaghaft, aber auch nicht grob. Salz, frisch gemahlener Pfeffer, eine Prise Muskat. Etwas Worcestersauce gehörte unbedingt dazu — ein Tropfen, der wie ein kleines Geheimnis die Aromen zusammenband.


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