Erzählcafé - Kartoffeln (inkl. Kurzaktivierungen)

Erzählcafé - Kartoffeln (inkl. Kurzaktivierungen)

Information zur Umsetzung:
Um zum Erzählen und Erinnern rund um das Thema Kartoffeln, sind Anregungen aller Sinne von Vorteil.
 
Es bietet sich an eine Kurzaktivierungskiste zu einem Thema zusammenzustellen, damit man diese Aktivierung jederzeit Griffbereit hat.
 
Grundsätzlich hab ich jetzt nach Sinnesanregungen sortiert, anstatt nur nach Erzählcafé Fragen, welche natürlich nicht bei einem Erzählcafé, bzw. ein Erzählteil in einer Themenrunde nicht fehlen dürfen - sind aber auch Aktivierungen außerhalb von Fragen sind wichtig um Teilnehmern zum reden zu bringen. (Halt eine Überschneidung von verschiedene Bereichen ;))

Eckdaten zur Aktivierung:
Passt: Erzählcafé, Einzelbetreuung, Als Bestandteil einer Themenstunde Kartoffeln
Inhalt: 7 seitige Ausarbeitung mit Kurzaktivierungsideen und Erzählcafé Fragen
Dauer: ca. 10-30 Minuten
Schwierigkeit: normal 
 
Komplette 7 seitige PDF Datei zum Ausdrucken  
 


Erzählcafé - Kartoffeln (inkl. Kurzaktivierungen)





Hören:

Lesen Sie verschiedene Dinge mit Kartoffelbezug vor, wie

Empfehlung von Beiträgen für Material für eine Literaturrunde: Die 10 schönsten Kartoffel-Gedichte, Couch-Potato: Daher kommt die Bezeichnung wirklich, Wir sprechen Kartoffel! Die schönsten Redensarten, Grumbiere, Ärpel, Tüffel: die Kartoffel im Dialekt, Die fünf größten Kartoffel-Weltrekorde

Gedicht: Abschiedsworte an Pellka
Jetzt schlägt deine schlimmste Stunde,
Du Ungleichrunde,
Du Ausgekochte, du Zeitgeschälte,
Du Vielgequälte,
Du Gipfel meines Entzückens.
Jetzt kommt der Moment des Zerdrückens
Mit der Gabel! -- Sei stark!
Ich will auch Butter und Salz und Quark
Oder Kümmel, auch Leberwurst in dich stampfen.
Musst nicht so ängstlich dampfen.
Ich möchte dich doch noch einmal erfreun.
Soll ich Schnittlauch über dich streun?
Oder ist dir nach Hering zumut?
Du bist so ein rührend junges Blut. --
Deshalb schmeckst du besonders gut.
Wenn das auch egoistisch klingt,
So tröste dich damit, du wundervolle
Pellka, dass du eine Edelknolle
Warst, und dass dich ein Kenner verschlingt. 


Märchen: Die Geschichte vom Kartoffelkönig

Es war einmal eine große Kiste Kartoffeln. Die stand den Winter über im Keller der Großmutter im alten Haus.
Ich kann euch sagen, prachtvolle Kartoffeln waren darin, eine noch dicker als die andere!

Eines Tages aber, da rief es aus der Kartoffelkiste: „Ich will nicht geschält werden! Ich will nicht gekocht werden! Und gegessen werden will ich schon gar nicht! Denn ich bin der große Kartoffelkönig!“
Und das ist auch wahr gewesen! Denn mitten in der Kartoffelkiste lag der Kartoffelkönig. Der war so groß wie zwölf andere, große Kartoffeln zusammen. Gerade, als der Kartoffelkönig das gesagt hatte, kam die Großmutter in den Keller. Denn sie wollte ein Körbchen Kartoffeln holen. Die wollte sie schälen und zu Mittag mit Salz und Wasser kochen.

Auch den Kartoffelkönig legte sie in ihr Körbchen und sagte: „Oh, das ist aber eine dicke Kartoffel!“ Als die Großmutter dann mit dem Körbchen aus dem Keller kam und über den Hof ging, da sprang der Kartoffelkönig, hops, aus dem Körbchen. Und er rollte so geschwind durch den Hof davon, dass die Großmutter ihn nicht einholen konnte. „Ach“, sagte sie, „ ich will die dicke Kartoffel nur laufen lassen. Vielleicht finden ein paar arme Kaninchen sie und essen sich satt daran.“

Der Kartoffelkönig aber rollte immer weiter. Da begegnete ihm der Igel. Der sagte:„Halt, dicke Kartoffel, warte ein Weilchen! Ich will dich zum Frühstück essen.“ „Nein“, sagte der Kartoffelkönig. „Großmutter mit der Brille hat mich nicht gefangen. Und du, Igel Stachelfell, kriegst mich auch nicht!“ Und eins, zwei, drei, rollte der Kartoffelkönig weiter, bis in den Wald hinein.
Da begegnete ihm das Wildschwein. „Halt, prachtvolle, dicke Kartoffel!“ rief es. „Warte ein Weilchen! Ich will dich geschwind essen.“ „Nein“, sagte der Kartoffelkönig. „Großmutter mit der Brille hat mich nicht gefangen. Igel Stachelfell hat mich nicht gefangen. Und du, Wildschwein Grunznickel, kriegst mich auch nicht!“ Und ein, zwei, drei, rollte der Kartoffelkönig weiter durch den Wald.
Da begegnete ihm der Hase Langohr. Der rief: „Halt, du schöne, dicke Kartoffel! Warte ein Weilchen! Ich will dich aufessen.“ „Nein“, sagte der Kartoffelkönig. „Großmutter mit der Brille hat mich nicht gefangen. Igel Stachelfell hat mich nicht gefangen. Wildschwein Grunznickel hat mich nicht gefangen. Und du, Hase Langohr, kriegst mich auch nicht!“ Und eins, zwei, drei, rollte der Kartoffelkönig weiter durch den Wald.
Da begegnete ihm die Hexe Tannenmütterchen. Die sagte:„Halt, warte ein Weilchen, du leckerer Kartoffelkönig ich will dich kochen und essen.“ „Nein“, rief der Kartoffelkönig. „Großmutter mit der Brille hat mich nicht gefangen. Igel Stachelfell hat mich nicht gefangen. Wildschwein Grunznickel hat mich nicht gefangen. Hase Langohr hat mich nicht gefangen. Und du, Hexe Tannenmütterchen, kriegst mich auch nicht!“ Und eins, zwei, drei, rollte der Kartoffelkönig weiter.

Da begegneten ihm zwei arme Kinder. Die hatten Hunger und sagten:„Ach, was läuft da für eine dicke Kartoffel! Wenn wir die zu Hause hätten, könnte Mutter uns einen großen Reibekuchen davon backen.“
Als das der Kartoffelkönig hörte, da rollte er nicht mehr weiter. Und, hops, sprang er den Kindern ins Körbchen. So bekamen die Kinder einen dicken, fetten Reibekuchen des Mittags zu Hause und ließen ihn sich richtig gut schmecken…und wenn sie nicht gestorben sind….!!!

(Wilhelm Matthießen 1891-1965)
 
 
 
Kartoffelkäfer in der Flasche
Das Jahr 1947 muss für Kartoffelkäfer ein überaus erfolgreiches Jahr gewesen sein. Weil die Kartoffelernte durch die Käferplage gefährdet war, wendeten sich die Bauern hilfesuchend an die Schulen.  
An einem Vormittag wurde meine Klasse zum "Kartoffelkäferablesen" auf einen Acker im Bereich des Mondscheinweges "abgeordnet". Jeder Schüler wurde mit einer Flasche ausgestattet und beauftragt, die gestreiften Käfer, ihre roten Larven und Blätter mit den gelben Eiern in der Flasche zu sammeln.  
Ich ging mutig an die Arbeit und war lange vor den anderen am Ende meiner Reihe angelangt. Der Bauer misstraute meiner Geschwindigkeit und wunderte sich, dass er nur Käfer in meiner Flasche fand. Aber seine Kontrolle führte zu keiner Beanstandung.  
Mein Trick: ich sammelte nur die Käfer in die Flasche, während ich die Larven und Eier mit den Fingern zerdrückte. Das war zwar nicht besonders appetitlich, aber rationell.

 

Der Bauer gräbt Kartoffel aus, die Mutter kocht sie fein zu Haus', sie gibt ein Stückchen Butter d'rauf und's Kindchen ißt sie alle auf. - Kinderreim


Sehen:

Bilder von: früher, Kartoffelernte, von verschiedene Kartoffeln, Kartoffelgerichten, Kartoffelkäfer
 
Kartoffeln, vielleicht verschiedene Sorten zum Anschauen/ anfassen/ Sorten bestimmen mitbringen
 
Utensilien um Kartoffeln zu schälen/ verarbeiten, wie Kartoffelschneider, Raspel, Kartoffelpresse, Spiralschneider, Kartoffelstampfer, Sparschäler

Kartoffelhacke und andere Utensilien des Kartoffelanbaus und der Ernte

 

Schmecken:

Kartoffelprodukte zum Verkosten anbieten, wie Kartoffelpüree (warm) oder Kartoffelchips

Kartoffelschnaps oder einen Kartoffelsaft trinken (Kostprobe)

 

Sprechen:

Fragen zur Gesprächsanregung:

Haben Sie früher Kartoffeln gelagert? Wo/ Wie?

Haben Sie auf Kartoffelfelder Kartoffel jäten müssen? Mussten Sie bei der Kartoffelernte behilflich sein? Welche Aufgaben gab es rund um den Kartoffelanbau und -Ernte?

Mussten Sie früher Kartoffelkäfer sammeln?

Wie haben Sie Kartoffeln gerne gegessen? Welche Kartoffelgerichte schmecken ihnen besonders gut?

Kennen Sie den Brauch, nach der Ernte ein Kartoffelfeuer zu machen? Wie funktioniert das? Was passiert dabei?

 
Lied gemeinsamen singen, wie:
Im Märzen der Bauer
 

Aufzählübungen, wie:
Kartoffelarten
Kartoffelgerichte
 


Tasten/ Fühlen:

Kartoffeln in die Hand nehmen/ tasten/ fühlen
 
Pellkartoffeln noch warm schälen und dann mit Butter und Salz naschen
 
warmen Kartoffelwickel herrichten und den Teilnehmer zum Beispiel um den Hals legen


Riechen:

Gemeinsam ein Kartoffelgericht zubereiten:
Kartoffelwaffeln, wenn Sie eine Waffel-Back-Gruppe haben (oder einen Waffel-Back-Wagen anbieten)
Kartoffelpuffer gemeinsam zubereiten und das Puffer braten riecht (als vor freute aufs Essen)
Kartoffelkuchen oder Lebkuchen mit Kartoffel als Zutat - Backgeruch
Rosmarinkartoffeln im Backofen 

Kurzaktivierung und Erinnerungsarbeit, ist im Zeitaufwand variabel, es kann eine Mirko Aktivierung sein, wo man den Teilnehmer zur Begrüßung ein Gedicht vorliest oder ein paar Kartoffelchips als Finger-Food ins Zimmer stellt, oder eine klassische 10 Minuten Aktivierung oder eine Themenstunde, wo man vielleicht verschiedene kleine Kurzaktivierung miteinander verbindet (je ob man Einzel- oder Gruppenbeschäftigung anbieten, der Zeitraum der Aktivierung richtet sich immer nach der Aufnahme und Konzentrationsfähigkeit der Teilnehmer (Liegt halt in der Beobachtung vor Ort/ und dem Hintergrundwissen über den/ die Teilnehmer)
 

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