Erzählcafé - Kartoffeln (inkl. Kurzaktivierungen)
Erzählcafé - Kartoffeln (inkl. Kurzaktivierungen)
Information zur Umsetzung:Passt: Erzählcafé, Einzelbetreuung, Als Bestandteil einer Themenstunde Kartoffeln
Inhalt: 7 seitige Ausarbeitung mit Kurzaktivierungsideen und Erzählcafé Fragen
Dauer: ca. 10-30 Minuten
Schwierigkeit: normal
Hören:
Empfehlung von Beiträgen für Material für eine Literaturrunde: Die 10 schönsten Kartoffel-Gedichte, Couch-Potato: Daher kommt die Bezeichnung wirklich, Wir sprechen Kartoffel! Die schönsten Redensarten, Grumbiere, Ärpel, Tüffel: die Kartoffel im Dialekt, Die fünf größten Kartoffel-Weltrekorde,
Gedicht: Abschiedsworte an Pellka
Jetzt schlägt deine schlimmste Stunde,
Du Ungleichrunde,
Du Ausgekochte, du Zeitgeschälte,
Du Vielgequälte,
Du Gipfel meines Entzückens.
Jetzt kommt der Moment des Zerdrückens
Mit der Gabel! -- Sei stark!
Ich will auch Butter und Salz und Quark
Oder Kümmel, auch Leberwurst in dich stampfen.
Musst nicht so ängstlich dampfen.
Ich möchte dich doch noch einmal erfreun.
Soll ich Schnittlauch über dich streun?
Oder ist dir nach Hering zumut?
Du bist so ein rührend junges Blut. --
Deshalb schmeckst du besonders gut.
Wenn das auch egoistisch klingt,
So tröste dich damit, du wundervolle
Pellka, dass du eine Edelknolle
Warst, und dass dich ein Kenner verschlingt.
Märchen: Die Geschichte vom Kartoffelkönig
Es war einmal eine große Kiste Kartoffeln. Die stand den Winter über im Keller der Großmutter im alten Haus.
Ich kann euch sagen, prachtvolle Kartoffeln waren darin, eine noch dicker als die andere!
Eines Tages aber, da rief es aus der Kartoffelkiste: „Ich will nicht
geschält werden! Ich will nicht gekocht werden! Und gegessen werden will
ich schon gar nicht! Denn ich bin der große Kartoffelkönig!“
Und das ist auch wahr gewesen! Denn mitten in der Kartoffelkiste lag der
Kartoffelkönig. Der war so groß wie zwölf andere, große Kartoffeln
zusammen. Gerade, als der Kartoffelkönig das gesagt hatte, kam die
Großmutter in den Keller. Denn sie wollte ein Körbchen Kartoffeln holen.
Die wollte sie schälen und zu Mittag mit Salz und Wasser kochen.
Auch den Kartoffelkönig legte sie in ihr Körbchen und sagte: „Oh, das ist aber eine dicke Kartoffel!“ Als die Großmutter dann mit dem Körbchen aus dem Keller kam und über den Hof ging, da sprang der Kartoffelkönig, hops, aus dem Körbchen. Und er rollte so geschwind durch den Hof davon, dass die Großmutter ihn nicht einholen konnte. „Ach“, sagte sie, „ ich will die dicke Kartoffel nur laufen lassen. Vielleicht finden ein paar arme Kaninchen sie und essen sich satt daran.“
Der Kartoffelkönig aber rollte immer weiter. Da begegnete ihm der
Igel. Der sagte:„Halt, dicke Kartoffel, warte ein Weilchen! Ich will
dich zum Frühstück essen.“ „Nein“, sagte der Kartoffelkönig. „Großmutter
mit der Brille hat mich nicht gefangen. Und du, Igel Stachelfell,
kriegst mich auch nicht!“ Und eins, zwei, drei, rollte der
Kartoffelkönig weiter, bis in den Wald hinein.
Da begegnete ihm das Wildschwein. „Halt, prachtvolle, dicke Kartoffel!“
rief es. „Warte ein Weilchen! Ich will dich geschwind essen.“ „Nein“,
sagte der Kartoffelkönig. „Großmutter mit der Brille hat mich nicht
gefangen. Igel Stachelfell hat mich nicht gefangen. Und du, Wildschwein
Grunznickel, kriegst mich auch nicht!“ Und ein, zwei, drei, rollte der
Kartoffelkönig weiter durch den Wald.
Da begegnete ihm der Hase Langohr. Der rief: „Halt, du schöne, dicke
Kartoffel! Warte ein Weilchen! Ich will dich aufessen.“ „Nein“, sagte
der Kartoffelkönig. „Großmutter mit der Brille hat mich nicht gefangen.
Igel Stachelfell hat mich nicht gefangen. Wildschwein Grunznickel hat
mich nicht gefangen. Und du, Hase Langohr, kriegst mich auch nicht!“ Und
eins, zwei, drei, rollte der Kartoffelkönig weiter durch den Wald.
Da begegnete ihm die Hexe Tannenmütterchen. Die sagte:„Halt, warte ein
Weilchen, du leckerer Kartoffelkönig ich will dich kochen und essen.“
„Nein“, rief der Kartoffelkönig. „Großmutter mit der Brille hat mich
nicht gefangen. Igel Stachelfell hat mich nicht gefangen. Wildschwein
Grunznickel hat mich nicht gefangen. Hase Langohr hat mich nicht
gefangen. Und du, Hexe Tannenmütterchen, kriegst mich auch nicht!“ Und
eins, zwei, drei, rollte der Kartoffelkönig weiter.
Da begegneten ihm zwei arme Kinder. Die hatten Hunger und sagten:„Ach,
was läuft da für eine dicke Kartoffel! Wenn wir die zu Hause hätten,
könnte Mutter uns einen großen Reibekuchen davon backen.“
Als das der Kartoffelkönig hörte, da rollte er nicht mehr weiter. Und,
hops, sprang er den Kindern ins Körbchen. So bekamen die Kinder einen
dicken, fetten Reibekuchen des Mittags zu Hause und ließen ihn sich
richtig gut schmecken…und wenn sie nicht gestorben sind….!!!
Der Bauer gräbt Kartoffel aus, die Mutter kocht sie fein zu Haus', sie gibt ein Stückchen Butter d'rauf und's Kindchen ißt sie alle auf. - Kinderreim
Sehen:
Bilder von: früher, Kartoffelernte, von verschiedene Kartoffeln, Kartoffelgerichten, KartoffelkäferKartoffeln, vielleicht verschiedene Sorten zum Anschauen/ anfassen/ Sorten bestimmen mitbringen
Kartoffelhacke und andere Utensilien des Kartoffelanbaus und der Ernte
Schmecken:
Kartoffelprodukte zum Verkosten anbieten, wie Kartoffelpüree (warm) oder KartoffelchipsKartoffelschnaps oder einen Kartoffelsaft trinken (Kostprobe)
Sprechen:
Fragen zur Gesprächsanregung:Haben Sie früher Kartoffeln gelagert? Wo/ Wie?
Haben Sie auf Kartoffelfelder Kartoffel jäten müssen? Mussten Sie bei der Kartoffelernte behilflich sein? Welche Aufgaben gab es rund um den Kartoffelanbau und -Ernte?
Mussten Sie früher Kartoffelkäfer sammeln?
Wie haben Sie Kartoffeln gerne gegessen? Welche Kartoffelgerichte schmecken ihnen besonders gut?
Kennen Sie den Brauch, nach der Ernte ein Kartoffelfeuer zu machen? Wie funktioniert das? Was passiert dabei?
Kartoffelarten
Tasten/ Fühlen:
Riechen:
Kartoffelpuffer gemeinsam zubereiten und das Puffer braten riecht (als vor freute aufs Essen)
Kartoffelkuchen oder Lebkuchen mit Kartoffel als Zutat - Backgeruch
Rosmarinkartoffeln im Backofen
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