Sinnesgeschichte - Sonntags fein gemacht
Sinnesgeschichte - Sonntags fein gemacht
Information zur Umsetzung:Die Geschichte lädt Seniorinnen und Senioren ein, noch einmal in jene besonderen Momente einzutauchen – in die Vorfreude beim Anziehen der feinen Kleidung, das leise Knistern von Sonntagszeitungen, den Klang der Kirchenglocken und das behutsame Frisieren vor dem Spiegel. Begleitende Sinnesanregungen sprechen gezielt das Riechen, Fühlen, Hören, Sehen und Schmecken an: etwa durch duftende Seifen, Seidenstoffe, Haarbürsten, Spiegelbilder, Musik aus vergangenen Jahrzehnten oder kleine Sonntagssüßigkeiten.
„Sonntags fein gemacht“ ist ideal für Biografie orientierte Betreuungsrunden, Gesprächsimpulse, Einzelaktivierungen oder als Einstieg in thematische Wochen. Die Geschichte schafft Raum für Erinnerungen, persönlichen Austausch und das gute Gefühl, gesehen und wertgeschätzt zu werden – wie an einem echten Sonntag.
Lassen Sie mit dieser Erzählung den Charme vergangener Sonntage aufleben – und schenken Sie Ihren Seniorinnen und Senioren einen Moment voller Würde, Wärme und nostalgischer Freude.
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Für Mitglieder von Steady in der Übersicht SinnesgeschichtenSonntags fein gemacht (Auszug)
Die Geschichte zum Vorlesen …Es war Sonntagmorgen, die Sonne schien durch das geöffnete Fenster, und Lotte stand vor dem Spiegel. Mit einem prüfenden Blick rückte sie ihren Filzhut zurecht. Dunkelblau war er, schlicht und elegant, mit einem kleinen Satinband an der Seite. Der Hut gehörte zu jenen Dingen, die sie seit Jahrzehnten aufbewahrte – nicht nur wegen der Mode, sondern wegen der Erinnerung.
Lotte griff zur Hutnadel und steckte sie mit geübter Hand durch das feine Filzmaterial. Der Hut fühlte sich fest und dennoch weich an – ein vertrautes Gefühl, das sie an früher erinnerte. Damals, als sie mit ihrer Schwester am Sonntag in die Kirche ging, jede mit Hut und Handschuhen. Man war fein.
Ihre Lederhandschuhe lagen auf dem Tisch. Sie zog sie langsam über ihre Hände – sie passten noch immer. Das Leder war glatt, kühl und ein wenig geschmeidig. Es knisterte leise beim Anziehen. "Daran habe ich früher das gute Leder erkannt", murmelte sie schmunzelnd.
Zum Schluss griff sie nach ihrer alten Handtasche – aus festem Leder, mit einer silbernen Schnalle, die ein kleines Klicken machte, wenn man sie öffnete. Das Geräusch war ihr so vertraut wie der Klang der Kirchenglocken. Sie strich über das Leder, das über die Jahre weicher geworden war, aber noch immer edel wirkte. In der Tasche lag ihr Taschentuch mit Spitze, ein kleiner Kamm und ein Spiegel.
Sie setzte sich noch einen Moment in den Sessel und ließ ihre Finger über den Handschuh, den Hut und die Tasche gleiten. Jeder Gegenstand erzählte eine Geschichte, trug Erinnerungen in sich. Damals wie heute waren es diese kleinen Dinge, die den Tag besonders machten.
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