Texte die Erinnern - Spargelsuppe

Texte die Erinnern - Spargelsuppe

Information zur Umsetzung:
Wenn im Frühling die Spargelsaison begann, zog ein besonderer Duft durch viele Küchen: der feine, unverwechselbare Geruch von frischem Spargel. Oft war die Spargelsuppe der Auftakt für ein ganzes Spargelmenü – oder sie wurde aus den Schalen und Abschnitten gekocht, um nichts zu verschwenden. Denn früher wurde aus allem etwas gemacht – auch aus den Resten wurde ein Fest.

Die Spargelsuppe war ein Klassiker auf Omas Tisch: samtig, mild, hell und doch kräftig im Geschmack. Sie schmeckte nach Frühling, nach Wärme, nach Hausmannskost. In manchen Familien wurde sie als Vorspeise serviert – mit kleinen Spargelstückchen, Sahne und Schnittlauch. In anderen war sie eine vollwertige Mahlzeit, mit Ei oder Grießklößchen.

Häufig wurde noch selbst geschält, geschnippelt, gekocht, passiert. Und wenn dann die Sahne eingerührt wurde und die Suppe leicht dampfte, war das wie ein Versprechen: Der Winter ist vorbei – jetzt kommt die Zeit der frischen Genüsse.

 

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Texte die Erinnern - Spargelsuppe



Texte die Erinnern - Spargelsuppe

 
 
Wie Oma die Spargelsuppe zubereitete

Wenn der Frühling endlich begann und auf dem Markt die ersten zarten Stangen auftauchten, war Oma in heller Aufregung. Für sie bedeutete das: Spargelzeit. Sie zog dann eine alte Schürze an, nahm den Korb und suchte mit ruhigen Händen die schönsten, festen Stangen aus — nicht zu dick, nicht zu dünn. „Frisch muss er sein“, sagte sie, „dann schmeckt man den Frühling.“

Zuhause begann das wohlige Ritual: sie legte die Stangen auf das Brett, schnitt die holzigen Enden großzügig ab und schälte sorgfältig von oben nach unten. Bei weißem Spargel schälte sie meist etwas weiter, damit keine zähen Hautstellen übrig blieben. Die Schalen und Enden hob sie nicht weg — daraus kochte sie später eine feine Brühe, denn Oma fand, nichts dürfe verloren gehen. Während sie schälte, summte sie manchmal ein altes Lied und die Kinder standen mit neugierigen Blicken daneben, warteten auf das erste Probierstück.

Die geschälten Stangen schnitt sie in gleichmäßige Stücke; die Spitzen legte sie zur Seite, sie kommen oft später ganz kurz in die Suppe, weil sie schneller garen und besonders zart bleiben. Dann stellte sie einen großen Topf auf den Herd: ein Stück Butter darin zergehen lassen, ein bis zwei Löffel Mehl einrühren und kurz anschwitzen — eine helle Mehlschwitze war Omas Trick für die samtige Konsistenz. Wichtig war ihr dabei Geduld: nie zu heiß rühren, damit das Mehl nicht bräunt.

Sorgfältig goss sie heiße Brühe hinein, dabei rührte sie stetig, bis eine glatte, dickliche Basis entstand. Nun kamen die Spargelstücke hinein — zuerst die Stangen, später die Spitzen — und alles durfte sanft köcheln, bis der Spargel weich, aber nicht zerfallen war. Manchmal probierte sie ein Stückchen, blies darauf und lächelte, wenn die Textur stimmte. Während die Suppe leise vor sich hin köchelte, füllte der Duft die Küche: frisch, leicht und so wohltuend, dass die ganze Familie wie auf ein verborgenes Zeichen zusammenrückte.


 
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