Duftreise - Weihnachtsbaum

Duftreise — Spaziergang an Weihnachten

Information zur Umsetzung:

Der Duft eines frisch geschlagenen Weihnachtsbaums gehört für viele untrennbar zur Advents- und Weihnachtszeit. Das würzige Aroma von Tannennadeln, Harz und Waldluft weckt Erinnerungen an festlich geschmückte Wohnzimmer, leuchtende Kerzen und gemeinsame Rituale. Schon ein einziger Atemzug kann Bilder aus vergangenen Jahren hervorrufen und ein Gefühl von Ruhe, Vertrautheit und Geborgenheit entstehen lassen.

An genau dieser sinnlichen Erfahrung setzt die Aktivierungseinheit „Duftreise: Weihnachtsbaum“ an. Sie nutzt den charakteristischen Duft von Tanne und Fichte, um Erinnerungen lebendig werden zu lassen, Gespräche anzuregen und Emotionen zu öffnen. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die Bedeutung des Weihnachtsbaums und seines Duftes im kulturellen und persönlichen Gedächtnis.

Darüber hinaus zeigen wir, wie der Duft des Weihnachtsbaums gezielt in Aktivierungsangeboten eingesetzt werden kann – besonders in der Gruppenarbeit sowie in der Begleitung von Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit Demenz. Mit einfachen, praxisnahen Ideen wird die Duftreise zu einem wertvollen Erlebnis, das Sinne anspricht, Nähe schafft und Raum für Begegnungen und Erinnerungen öffnet.

  

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Auszug der Aktivierungseinheit: Duftreise — Spaziergang an Weihnachten

Sie betreten einen kleinen, vertrauten Weg. Der Himmel ist klar, kalt und hell; Ihre Schritte knirschen leise im frischen Schnee. Mit jedem Schritt steigt ein Duft in Ihre Nase — zuerst die kühle, klare Luft, dann etwas Harziges, als ob der Wald direkt neben dem Weg steht. Sie bleiben kurz stehen, nehmen die Luft tief in Ihre Brust. Die Kälte malt kleine Bilder in Ihren Atem, und Sie spüren, wie sich Ihre Hände in die Taschen Ihrer Jacke legen.

Vor Ihnen ragt plötzlich ein Baum hervor — nicht groß und aufdringlich, sondern freundlich; sein Grün ist satt, die Nadeln sitzen fest an den Ästen wie kleine grüne Sterne. Der Stamm ist rau und warm von der Sonne, die heute durch die Zweige blinzelt. Sie beugen sich leicht vor und riechen genauer: ein trockenes, harziges Aroma, das an Waldspaziergänge erinnert, an feuchte Erde und an Holz, das im Ofen prasselt. Es ist ein Duft, der Sie nach Hause führt.

In der Nähe hängt eine Schnur mit getrockneten Orangenscheiben. Sie berühren eine Scheibe—die Oberfläche ist leicht klebrig, warm von der Sonne, und als Sie daran riechen, springt ein frischer, heller Duft in Ihre Nase: süßes, sonniges Orange, wie aus einer Küche, in der gerade Gebäck gebacken wird. Dieser Duft mischt sich mit der Tanne und öffnet Bilder von Kinderhänden, die Orangenrubbel erzählten oder von kleinen Schälchen auf dem Tisch.

Weiter oben in den Zweigen hängt eine einzelne Zimtstange, gebunden mit rotem Band. Sie greifen danach: die Rinde knackt ein wenig, und ein warmes, würziges Aroma steigt auf, weich wie eine Decke. Zimt ist rund und vertraut; er erinnert an Tassen, die dampfen, an Lachen, das durch die Küche schwappt, an Hände, die Plätzchen formen und Teig bestäuben.

Neben dem Baum liegen Tannenzapfen, groß und leicht mit einer Staubschicht bedeckt. Wenn Sie einen davon in die Hand nehmen, kitzelt die raue Schuppe Ihre Fingerspitzen — ein fester, beruhigender Gegenstand. Er riecht milder als die Nadelspitzen, eher nach Erde und trockenem Harz. Sie drehen ihn langsam, betrachten die Symmetrie, und die Erinnerung an jemanden, der Ihnen früher eine Geschichte über Wald und Wege erzählte, kommt in Ihnen auf.

 

 

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