Sinnesgeschichte - Der Morgen im Stall
Sinnesgeschichte - Der Morgen im Stall
Information zur Umsetzung:Mit liebevollen Details beschreibt die Geschichte die vertrauten Handgriffe des Fütterns, Melkens und Ausmistens – begleitet von typischen Geräuschen, Gerüchen und Sinneseindrücken. Der Duft von Stall und Stroh, das zufriedene Schnauben der Tiere, das sanfte Klappern von Eimern – all das weckt Erinnerungen an das einfache, bodenständige Leben auf dem Bauernhof.
Sinnesanregungen rund um die Geschichte vertiefen das Erlebte: das Riechen an Heu oder Leder, das Tasten von grobem Seil, das Hören von Tierlauten oder das Betrachten alter Fotos aus der Landwirtschaft regen Gespräche an – über die eigene Jugend, über Kühe, Hühner, Pferde oder über die harte, aber oft erfüllende Arbeit auf dem Hof.
„Der Morgen im Stall“ ist mehr als eine Erinnerung – es ist ein Stück gelebter Alltag vergangener Zeiten, das durch Worte und Sinne wieder lebendig wird. Das Betreuungsmaterial eignet sich ideal für Themenrunden zu Landleben, Arbeit früher oder Naturverbundenheit – und schafft Raum für persönliche Geschichten und gemeinsames Lächeln.
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Für Mitglieder von Steady in der Übersicht SinnesgeschichtenDer Morgen im Stall (Auszug)
Die Geschichte zum Vorlesen …Es war noch dämmrig draußen, als Anna den Stall betrat. Der Holzboden knarzte unter ihren schweren Stiefeln, und in der Luft lag der vertraute Geruch von Heu, Stroh und Tieren. Ihre grobe Arbeitsjacke war vom Tau feucht, doch das störte sie nicht – sie war das gewohnt.
Mit der Hand strich sie über den alten Holzbalken neben der Tür. Das raue, leicht splitterige Holz war von vielen Jahren Arbeit gezeichnet. Hier hatte schon ihr Vater gestanden, wenn er die Kühe fütterte oder die Mistgabel aus der Ecke holte. Anna holte tief Luft. Die Stallluft hatte etwas Beruhigendes – warm, lebendig, erdig.
Sie griff in die Heukiste. Das Heu war trocken, leicht kratzig und verströmte den Duft von Sommerwiesen. Sie verteilte es in den Futterraufen, während die Kühe leise brummten. Ihr Fell war rau, aber an manchen Stellen weich – besonders hinter den Ohren, wo sie es gern gestreichelt bekamen.
Mit groben Handschuhen fasste Anna den Besen und begann, den Stall auszukehren. Die Bewegungen waren ihr vertraut, der Rhythmus beruhigend. Staub tanzte im Licht, das durch die kleinen Fenster fiel.
Zum Schluss streichelte sie noch kurz die Schnauze der alten Kuh Liesl. „Du erinnerst mich an früher“, sagte sie leise. Dann schloss sie die Tür – ein neuer Tag konnte beginnen.
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