Sinnesgeschichte - Im Krankenlager

Sinnesgeschichte - Im Krankenlager

Information zur Umsetzung:
Das Krankenlager – ein Ort der Ruhe, Genesung und Fürsorge – hat für viele Seniorinnen und Senioren besondere Bedeutung. Hier verbinden sich Erinnerungen an Zeiten der Krankheit, aber auch an liebevolle Betreuung, Trost und Hoffnung. Unsere Sinnesgeschichte „Im Krankenlager“ lädt Ihre Betreuten ein, diesen sensiblen Raum mit allen Sinnen behutsam wahrzunehmen und dabei eigene Erlebnisse und Gefühle zu reflektieren.

Die begleitenden Sinnesanregungen bieten Möglichkeiten, vertraute Geräusche wie das leise Klopfen der Tropfen oder das sanfte Rascheln von Bettwäsche wahrzunehmen. Das Fühlen von warmen Decken oder weichen Kissen, das Riechen von Kräutertees oder medizinischen Salben und das Erzählen von liebevoller Pflege stärken das Wohlbefinden und fördern den Austausch.

Dieses Betreuungsmaterial eignet sich besonders für behutsame Gespräche, die Stärkung der emotionalen Wahrnehmung und die Förderung von Geborgenheit – achtsam, tröstlich und respektvoll.
 
 
 
 
 
Sinnesgeschichte - Im Krankenlager

 

Im Krankenlager (Auszug)

Die Geschichte zum Vorlesen …
 
 
Als Kind war Anna selten krank. Doch wenn sie dann doch mal mit roter Nase und heißer Stirn im Bett lag, wurde das kleine Schlafzimmer zum Krankenlager – mit allem, was dazugehört.

Die Mutter kam mit einem dampfenden Teller Hühnerbrühe ins Zimmer. Der Duft allein war schon Trost. „Die kräftigt dich“, sagte sie. Die klare Suppe mit ein paar Nudeln und Möhre schmeckte salzig, würzig – ein bisschen nach Liebe. Dazu ein Löffel Haferschleim mit Apfelstücken. Nicht gerade Annas Lieblingsspeise, aber warm und beruhigend.

Wenn der Husten kam, wurde die Honigmilch aufgesetzt. Warme Milch, ein Löffel Honig, manchmal ein Hauch Butter. „Nicht zu heiß trinken!“, ermahnte die Mutter streng. Anna nippte vorsichtig – süß, weich und wohltuend. Danach wickelte die Mutter sie in eine extra Decke ein, und draußen vor dem Fenster rieselten dicke Schneeflocken.

Am schlimmsten war der Hals. Dann kam der Quarkwickel, kalt und klamm. Oder ein warmer Kartoffelwickel, der duftete wie Sonntagsbraten. Anna hielt tapfer still, solange danach wieder ein Löffel Honig oder ein Stückchen Zucker mit Anissamen winkte.

Heute, viele Jahrzehnte später, erinnert sich Anna nicht mehr an jedes Fieber. Aber an die Brühe, den Haferschleim, die Honigmilch – an das Umsorgt sein, an den Geschmack von Geborgenheit.
 
 
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