Sinnesgeschichte - Anprobieren im Kleiderschrank

Sinnesgeschichte - Anprobieren im Kleiderschrank

Information zur Umsetzung:
Kleidung erzählt Geschichten – von früheren Festen, besonderen Lebensmomenten und persönlichen Vorlieben. Die Sinnesgeschichte „Anprobieren im Kleiderschrank“ lädt Senioren auf eine lebendige Erinnerungsreise ein, bei der Sehen, Fühlen und Erzählen ganz im Mittelpunkt stehen.

In behaglicher Atmosphäre begleiten wir eine kleine Szene im heimischen Kleiderschrank: Stoffe rascheln, Muster werden betrachtet, alte Lieblingsstücke hervorgeholt – jedes Kleidungsstück trägt seine eigene Geschichte in sich. Die Erzählung aktiviert nicht nur die Sinne, sondern öffnet auch Türen zu biografischem Erzählen, zu Schmunzeln und Staunen über modische Trends vergangener Jahrzehnte.

Begleitende Sinnesanregungen – etwa durch das Ertasten verschiedener Stoffe, das Betrachten von Kleidungsstücken oder das Riechen an duftender Wäsche – sorgen dafür, dass die Geschichte mit allen Sinnen erlebt werden kann. Dieses Betreuungsmaterial stärkt die Wahrnehmung, fördert das Gespräch und schenkt ein Stück lebendige Erinnerungskultur.
 
 
 
 

 
 
 

Anprobieren im Kleiderschrank (Auszug)

Die Geschichte zum Vorlesen …
 
 
Der alte Kleiderschrank stand in der Ecke des Schlafzimmers, seine Türen aus dunklem Holz hatten schon viele Jahre gesehen. Heute wollte ich ihn öffnen und in Erinnerungen schwelgen, während ich die Kleidung ertastete, die darin verwahrt war.

Zuerst zog ich ein Kleid aus Samt heraus. Es fühlte sich weich und leicht kühl an, fast samtig glatt, wie ein zarter Teppich für die Finger. Der Stoff schimmerte leicht im Licht und seine Oberfläche war samtweich, ein echtes Gefühl von Luxus und Wärme zugleich.

Danach entdeckte ich einen Pullover aus grober Wolle. Die Fasern fühlten sich rau und kräftig an, doch auch wohlig warm. Die Struktur war dicht und unregelmäßig, die Hände spürten jeden Maschenring, der diese kuschelige Decke bildete. Beim Anfassen erinnerte ich mich an kalte Wintertage, an denen der Pullover mich zuverlässig warmgehalten hatte.

Weiterhin kam ein Hemd aus feinem Leinen zum Vorschein. Der Stoff war kühl und leicht, fast knitterig, mit einer glatten Oberfläche, die angenehm auf der Haut lag. Es war ein leichter Sommerstoff, der luftig und frisch wirkte und bei Berührung einen klaren, frischen Eindruck hinterließ.

Zum Schluss berührte ich ein Seidentuch, das wie ein kleines Kunstwerk wirkte. Die Seide war wunderbar glatt und kühl, fast fließend unter den Fingern. Sie hatte einen leichten Glanz und fühlte sich federleicht an – eine edle Berührung, die sofort die Sinne weckte.

Beim Anprobieren spürte ich jede Faser und jedes Gewebe mit Aufmerksamkeit. Die verschiedenen Stoffe erzählten Geschichten von Jahreszeiten, Wärme, Kälte, Komfort und Stil. Der Kleiderschrank war mehr als ein Möbelstück – er war ein Schatz an Gefühlen, festgehalten in Stoffen.

 
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