Sinnesgeschichte - Das Osternest im Garten
Sinnesgeschichte - Das Osternest im Garten
Information zur Umsetzung:Die Geschichte erzählt mit warmen Bildern von einem Ostermorgen voller Erwartung, vom Rascheln im Gebüsch, dem Duft der feuchten Erde und der Freude beim Entdecken kleiner Überraschungen. Sie weckt Erinnerungen an selbstgefärbte Eier, Osterspaziergänge im Sonntagsstaat und an das Glück, wenn ein liebevoll gefülltes Nest zwischen Blumen und Sträuchern auftauchte.
Begleitende Sinnesanregungen wie das Riechen an Frühlingsblumen, das Tasten von Stroh und Moos, das Probieren eines kleinen Schokoladenstücks oder das Betrachten bemalter Eier lassen die Geschichte lebendig werden und regen zum Erzählen an. So entsteht Raum für Austausch, Lachen – und stille Momente des Wiedererkennens.
„Das Osternest im Garten“ ist ein liebevolles Betreuungsmaterial, das Biographiearbeit mit saisonaler Sinneserfahrung verbindet – ideal für Gruppenstunden im Frühling, für österliche Aktionsnachmittage oder gemütliche Gesprächsrunden im Seniorenalltag.
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Für Mitglieder von Steady in der Übersicht SinnesgeschichtenDas Osternest im Garten (Auszug)
Die Geschichte zum Vorlesen …Es war ein kühler, aber sonniger Ostermorgen. Die Vögel sangen lautstark in den Büschen, und in der Luft lag ein Hauch von Frühling. Lotte stand am Fenster und betrachtete ihren kleinen Garten, der voller Erinnerungen war.
Als Kind hatte sie dort jedes Jahr nach Ostereiern gesucht. Ihre Mutter versteckte sie mit viel Liebe zwischen den Forsythien, unter dem alten Apfelbaum oder im Moos neben den Stiefmütterchen. Die Nester waren meist aus grünem Papiergras oder aus echtem Moos gebaut – weich und kühl, wenn man mit den Fingern hineingriff.
Sie erinnerte sich, wie sie damals vorsichtig in einem Nest ein warmes Ei entdeckte. Es war bunt gefärbt – rot, blau, grün oder marmoriert. Manchmal hatten sie mit Zwiebelschalen gefärbt, und die Eier fühlten sich danach ein wenig rau und stumpf an. Andere waren mit Glanzfolie oder mit einem Wachs-Muster verziert.
Beim Frühstück am Ostersonntag durfte jeder ein Ei aufschlagen. Lotte liebte das Knacken der Schale. Die kleinen Bruchstücke fühlten sich glatt und zerbrechlich zwischen ihren Fingern an – manche blieben noch mit Farbe überzogen, andere splitterten in kleinen, leichten Stücken auf das Frühstücksbrettchen.
Einmal hatte sie ein besonders schönes Osterei aus Marmorfarben aufgehoben – sie erinnerte sich noch, wie es sich kühl und glatt in der Hand angefühlt hatte. Dieses Ei lag lange im Buffet auf einem kleinen Teller, bis es eines Tages verschwunden war – vermutlich gegessen von ihrem kleinen Bruder.
Heute, viele Jahre später, dachte Lotte oft an diese Momente zurück – an das Fühlen, Suchen, Staunen. An das Rascheln des Ostergrases, das kühle Ei in der Hand und das weiche Moos im Garten. Ostern war nicht nur bunt – es war zum Anfassen.
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