Texte die Erinnern - Blut- und Leberwurst
Texte die Erinnern - Blut- und Leberwurst
Information zur Umsetzung:
Aktivierungseinheiten für Senioren haben das Ziel, Erinnerungen zu wecken, das Denken anzuregen und den sozialen Austausch zu fördern. Gerade traditionelle Lebensmittel wie Blut- und Leberwurst sind eng mit regionalen Bräuchen, Familiengeschichten und vergangenen Zeiten verbunden und eignen sich daher besonders gut, um persönliche Erinnerungen lebendig werden zu lassen.Ein passender Einstieg ist eine kleine Geschichte, die vom Wurstmachen und den damaligen Festen erzählt – vom gemeinschaftlichen Schlachten, den Vorbereitungen und der Zubereitung der Blut- und Leberwurst. Diese Erzählung öffnet den Raum für eigene Erinnerungen: Wer hat früher mitgeholfen? Welche Traditionen gab es in der Familie? Welche Gerichte wurden daraus gemacht?
Nach der Geschichte laden Fragen und Gespräche dazu ein, eigene Erlebnisse zu teilen und sich über verschiedene Zubereitungsarten, Lieblingsrezepte und Bräuche auszutauschen. So entsteht eine lebendige Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Um die Sinne zusätzlich zu aktivieren, bieten sich praktische Sinnesübungen an:
Das Fühlen und Betrachten der typischen Würste (oder Bildern davon)
Das Riechen von Gewürzen wie Majoran oder Nelken, die oft in Wurst verarbeitet werden
Bei Gelegenheit das Probieren von kleinen Wursthäppchen, um den Geschmack bewusst wahrzunehmen
Diese Kombination aus Geschichte, Gespräch und Sinnesanregungen spricht Kopf und Herz gleichermaßen an. Sie bringt Erinnerungen zum Vorschein, fördert das Gemeinschaftsgefühl und sorgt für lebendige Momente im Alltag.
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Texte die Erinnern - Blut- und Leberwurst
Zutaten-Rätsel zum EinstiegOma hat folgende Zutaten bereitgestellt:
300 g Blutwurst
300 g Leberwurst
2 Zwiebeln
1 EL Schweineschmalz
4 große Kartoffeln
1 Apfel (Boskoop)
Salz und Pfeffer
1 TL Majoran
Was kocht Oma?
→ Blutwurst und Leberwurst mit Bratkartoffeln und Apfel-Zwiebel-Gemüse!
Ehrlich. Herzhaft. Unvergessen: Omas Blutwurst und Leberwurst mit Bratkartoffeln
Wenn draußen der Wind ums Haus pfiff, die Fenster beschlugen und die Äste der Bäume klappernd ans Glas schlugen, wusste man: Es war wieder Zeit für eines dieser wärmenden, kräftigen Gerichte, die nicht aus dem Kochbuch, sondern aus dem Herzen kamen. In solchen Momenten roch es bei Oma schon frühmorgens nach gebratenen Zwiebeln, nach Schmalz, nach Kindheit und einem vollen Bauch. Blutwurst und Leberwurst mit Bratkartoffeln – das war kein Festessen, aber eines der ehrlichsten, die man sich vorstellen konnte.
Oma hatte ihre Vorräte noch im Griff wie eine gute Hüterin: Im kühlen Keller, in einem alten Steintopf mit schwerem Deckel, lagerten die selbstgemachten Würste – haltbar gemacht im eigenen Fett. Wenn Besuch kam, der Vater vom Feld zurückkehrte oder einfach ein kalter Tag die Knochen frösteln ließ, holte sie eine Portion nach oben, öffnete den Topf mit einem kleinen „Plopp“ und ließ das Aroma von Schmalz und Gewürzen die Küche durchziehen.
Die Würste waren nicht immer schön anzusehen. Die Blutwurst platzte beim Erhitzen manchmal auf, ließ etwas von ihrem würzigen Inhalt in die Pfanne tropfen – doch das machte nichts. Im Gegenteil: Gerade dieser Duft, dieses leicht Röstige, Herzhafte, das war es, was den Magen knurren ließ, lange bevor das Essen auf dem Tisch stand.
Während die Würste in der Pfanne langsam heiß wurden oder ganz leicht anrösteten, kümmerte sich Oma um die Bratkartoffeln – und das war eine Kunst für sich. Die festkochenden Kartoffeln hatte sie am Vortag gekocht, geschält und über Nacht kühl gestellt. Nun schnitt sie sie in feine Scheiben, nicht zu dünn, nicht zu dick, und briet sie in einer großen, schweren Eisenpfanne in Schweineschmalz goldbraun. Die Kartoffeln durften knusprig werden, aber nicht schwarz. Ein leises Knistern erfüllte den Raum, und der Duft von Röstaromen stieg einem in die Nase – es war, als würde man Geborgenheit riechen können.
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