Sinnesgeschichte - Bahnhofserinnerungen

Sinnesgeschichte - Bahnhofserinnerungen

Information zur Umsetzung:
Bahnhöfe sind Orte voller Bewegung, Begegnungen und Geschichten – sie wecken Erinnerungen an Abschied und Wiedersehen, an Fernweh und Heimat. Unsere Sinnesgeschichte „Bahnhofserinnerungen“ nimmt Seniorinnen und Senioren mit auf eine Reise in vergangene Zeiten, als Reisen noch etwas Besonderes war und der Geruch von Kohle, das Zischen der Lokomotive und die Lautsprecherdurchsagen zum Alltag gehörten.

In dieser Geschichte begleiten wir eine kleine Szene auf einem alten Bahnhof – mit all den vertrauten Eindrücken, die viele Menschen aus ihrer Kindheit, Jugend oder aus der Zeit der Arbeit und Reisen kennen. Dabei steht nicht nur das Erzählen im Mittelpunkt, sondern vor allem das bewusste Wahrnehmen: Wie klang es damals am Gleis? Wie fühlte sich der Fahrkartenschalter an? Wie roch es in der Bahnhofshalle?

Begleitende Sinnesanregungen wie das Hören von alten Zuggeräuschen, das Betrachten historischer Fahrkarten, das Riechen von altem Leder oder Zeitungspapier sowie Gespräche über frühere Reisen lassen die Geschichte lebendig werden und regen zum Erzählen und Erinnern an.

Dieses Betreuungsmaterial schafft emotionale Zugänge, fördert die Sinne und lädt zu einem kleinen Ausflug in die persönliche Vergangenheit ein – ganz ohne Kofferpacken.
 
 
 
 

Sinnesgeschichte - Bahnhofserinnerungen

Bahnhofserinnerungen (Auszug)

Die Geschichte zum Vorlesen …
 
 
Der Zug pfiff laut, als er sich langsam in Bewegung setzte. Paul stand am Bahnsteig, die Hände tief in den Taschen seines Mantels vergraben. Es war ein frischer Herbstmorgen, der Wind trug den Geruch von Kohle, Metall und Kaffee vom Bahnhofskiosk herüber.

Wie oft hatte Paul in seinem Leben an einem Bahnhof gestanden? Zu viele Male, um sie zu zählen. Als Kind mit der Mutter an der Hand, den großen, dampfenden Zug bestaunend. Später als junger Mann, auf dem Weg zur Arbeit oder zum Wehrdienst, manchmal auch mit einem Koffer voller Sehnsucht auf dem Weg in den Urlaub.

Die Geräusche auf dem Bahnhof waren unverkennbar. Das dumpfe Rattern eines einfahrenden Zuges, das Zischen der Bremsen, die Lautsprecherstimme, die das nächste Gleis ansagte – oft kaum verständlich. Und dann die Stimmen – Abschiedsworte, freudige Begrüßungen, das Lachen von Kindern, die aufgeregt an den Zügen entlangliefen.

Paul schloss für einen Moment die Augen. In Gedanken hörte er den Hall der Schritte auf den Steinfliesen, das Klackern der Fahrkarten beim Entwerten und das Klopfen von Absätzen über den Bahnsteig.
Ein älterer Herr neben ihm begann ein Gespräch über frühere Bahnfahrten. Paul lächelte. Auch er erinnerte sich an die harten Sitze der Holzklasse, an den warmen Tee in der Thermoskanne und das gelegentliche Pfeifen des Schaffners.

Manche Fahrten waren traurig gewesen – Abschiede, Trennungen. Andere voller Vorfreude. Und so blieb der Bahnhof für ihn ein Ort der Bewegung, der Geräusche – und der Geschichten.

 
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