Sinnesgeschichte - Zwei Pfennig für Lakritze
Sinnesgeschichte - Zwei Pfennig für Lakritze
Information zur Umsetzung:Begleitet wird die Geschichte von vielfältigen Sinnesanregungen, die gezielt die fünf Sinne ansprechen. Ob das Riechen von typischen Süßigkeiten, das Hören alter Marktplatzklänge oder das Tasten vertrauter Verpackungen – jede Station lädt zum Erinnern, Erzählen und Mitmachen ein. So wird aus einer einfachen Geschichte ein ganzheitliches Erlebnis, das Körper, Geist und Seele berührt.
Dieses liebevoll gestaltete Material eignet sich ideal für Gruppenstunden, biografisches Arbeiten oder individuelle Aktivierungsangebote – und schenkt Ihrer Betreuungseinheit nicht nur Gesprächsstoff, sondern auch viele kleine Glücksmomente.
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Für Mitglieder von Steady in der Übersicht SinnesgeschichtenZwei Pfennig für Lakritze (Auszug)
Die Geschichte zum Vorlesen …Es war Samstagnachmittag, kurz nach dem Mittagessen. Die Sonne schien durchs Küchenfenster, und auf dem Tisch lagen zwei blanke Pfennigstücke – das Taschengeld der Woche. Paul betrachtete die Münzen in seiner kleinen Hand, dann steckte er sie fest in die Hosentasche und machte sich auf den Weg.
Der Tante-Emma-Laden an der Ecke war nicht groß, aber er roch nach einem ganzen Universum: frisches Brot, gemahlener Kaffee – und über allem lag der süße Duft von Bonbons und Lakritz. Hinter der Theke stand Frau Fromm, die freundlich nickte, als Paul eintrat. Ihr weißer Kittel war schon leicht gepudert vom Mehl der Brötchen und vom Zucker der Bonbongläser.
An der Seite des Ladens stand ein hohes Regal mit dicken Gläsern. In jedem Glas wartete ein kleiner Schatz: Himbeerbonbons mit Zuckerrand, Zitronenlutscher, rot-weiße Pfefferminzstäbchen und natürlich die schwarze Lakritze – Schnecken, Stangen oder kleine Münzen. Manche rochen kräftig, andere dufteten fast gar nicht, bis man sie im Mund hatte und der Geschmack sich entfaltete.
Paul überlegte. Für zwei Pfennig bekam er vier kleine Himbeerbonbons oder zwei Lakritzstangen. Oder lieber eine lange Kaugummischlange, die erst süß und dann pappig wurde? Die Auswahl war ein Abenteuer.
Er entschied sich für eine Lakritz Schnecke und zwei Bonbons. Frau Fromm schüttete sie vorsichtig in ein kleines Papierbriefchen, das sie sorgfältig faltete und ihm mit einem Lächeln reichte. Paul steckte es ein, bedankte sich und lief langsam nach Hause, das Papiertütchen fest in der Tasche.
Zuhause auf der Bank im Hof packte er den kleinen Schatz aus. Er biss vorsichtig ein Stück Lakritz ab – würzig, süß und mit diesem Hauch Bitterkeit, den nur Lakritze hat. Dann lutschte er ein Himbeerbonbon, das sofort nach Kindheit schmeckte. Es war ein ganz einfacher Moment – und doch ein besonderer. Ein kleines Stück Glück aus dem Tante-Emma-Laden.
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