Sinnesgeschichte - Blick ins Schaufenster
Sinnesgeschichte - Blick ins Schaufenster
Information zur Umsetzung:Diese Geschichte aktiviert gezielt den Sehsinn, indem sie farbenfrohe Bilder im Kopf entstehen lässt und die Vorstellungskraft anregt. Gemeinsam mit den Senioren entsteht eine lebendige Atmosphäre, die zu Gesprächen, eigenen Erinnerungen und sinnlicher Wahrnehmung einlädt.
Begleitend zur Geschichte stellen wir dir ein vielseitiges Zusatzmaterial mit Aktivierungsideen zur Verfügung: kreative Gesprächsimpulse, kleine Bewegungsübungen, Anregungen zur Sinneswahrnehmung, passende Rätsel sowie Ideen zur Gestaltung einer thematischen Stunde rund ums Schaufenster von damals.
Ob in Einzelbetreuung oder Gruppenrunde – dieses Material eignet sich ideal, um Begegnung, Wahrnehmung und Lebensfreude auf liebevolle Weise zu fördern.
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Für Mitglieder von Steady in der Übersicht SinnesgeschichtenSinnesgeschichte - Blick ins Schaufenster (Auszug)
Die Geschichte zum Vorlesen …Die Sonne scheint durch die Straßen der kleinen Stadt. Menschen schlendern gemächlich über das Kopfsteinpflaster, manche mit Einkaufstaschen in der Hand, andere einfach nur auf der Suche nach einem schönen Moment. Vor einem Geschäft bleibt eine ältere Dame stehen. Sie schaut lächelnd in ein liebevoll dekoriertes Schaufenster. Es zeigt Frühlingsmode in Pastelltönen, ein Korb mit Seidenblumen, ein Paar blank polierte Schuhe. Für die meisten Passanten ist es nur ein Fenster voller Waren – doch für sie ist es ein Tor in die Vergangenheit.
Wie viele Stunden ihres Lebens hat sie wohl damit verbracht, vor einem Schaufenster zu stehen? Als kleines Mädchen drückte sie sich die Nase an der Scheibe eines Spielzeugladens platt – voller Staunen über Puppenhäuser, Teddybären und kleine Züge, die im Kreis fuhren. Später, als junge Frau, bewunderte sie Hüte, Handschuhe und elegante Kleider. Oft träumte sie sich hinein in die Welt hinter der Glasscheibe.
Schaufenster waren früher ein Erlebnis. Sie waren nicht nur Verkaufsfläche, sondern kleine Bühnenbilder, die Geschichten erzählten. Die Dekoration wechselte mit den Jahreszeiten: Im Frühling blühten Tulpen und Ostereier, im Sommer gab es bunte Badeanzüge und Strohhüte zu sehen. Im Herbst lagen Kastanien zwischen Wollpullovern, und im Winter verzauberten kleine Lichter, Watte-Schnee und Weihnachtskugeln die Auslagen.
Das Betrachten eines Schaufensters war wie eine kurze Reise – in eine schönere, oft auch träumerische Welt. Man musste nicht einmal etwas kaufen, um etwas mit nach Hause zu nehmen: einen Eindruck, ein Bild, ein Gefühl. So wurde das Sehen selbst zu einem Erlebnis.
vollständige Ausarbeitung mit Aktivierungsideen zum Text für Mitglieder
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