Sinnesgeschichte - Ein Besuch im Dom
Sinnesgeschichte - Ein Besuch im Dom
Information zur Umsetzung:Begleitend zur Geschichte finden Sie vielfältige Sinnesanregungen: vom Hören feierlicher Orgelklänge, dem Betrachten von Bildern kunstvoller Kirchenfenster, dem Fühlen von Kirchenbänken oder Gebetsbüchern bis hin zum Riechen von Weihrauch oder Kerzenwachs. Auch kleine meditative Übungen oder das gemeinsame Singen bekannter Kirchenlieder können die Erfahrung vertiefen.
Dieses Betreuungsmaterial eignet sich hervorragend für besinnliche Gruppenstunden, biografische Gespräche oder individuelle Aktivierungen. Es schafft einen Raum für Ruhe, Andacht und Erinnerung – und öffnet die Tür zu Momenten innerer Einkehr und Gemeinschaft.
PDF Datei zum Ausdrucken
Für Mitglieder von Steady in der Übersicht SinnesgeschichtenEin Besuch im Dom (Auszug)
Die Geschichte zum Vorlesen …Als Karl an diesem kühlen Vormittag durch die schwere Holztür des alten Doms trat, umhüllte ihn sofort eine besondere Stille. Die Geräusche der Stadt blieben draußen, und drinnen empfing ihn ein weiches, fast heiliges Dämmerlicht.
Der Steinboden war kühl unter seinen Schuhen, und in der Luft lag ein feiner Hauch von Weihrauch. Langsam ging Karl den Mittelgang entlang. Die hohen Säulen zogen sich wie mächtige Wächter nach oben, und über ihm wölbte sich das Deckengewölbe in eindrucksvoller Höhe.
Sein Blick wanderte zu den bunten Glasfenstern. Die Morgensonne fiel durch das farbige Glas und warf Muster in Rot, Blau, Grün und Gold auf die grauen Steinwände und den Boden. Es wirkte wie ein lebendiges Bild – je nach Sonnenstand veränderten sich die Farben und Formen.
An der Seite brannten Kerzen. Das flackernde Licht war sanft, golden und warm. Karl trat näher heran. Manche Kerzen waren gerade frisch entzündet, andere bereits fast heruntergebrannt. Ihre Flammen spiegelten sich in einem Metallständer, darüber eine Marienfigur.
In einer Seitennische war ein Kreuz. Der Schatten der Kerzen bewegte sich auf der Wand – langsam, als ob das Licht atmete. Karl setzte sich in eine der alten Holzbänke. Für einen Moment schloss er die Augen.
Er erinnerte sich, wie er als Kind mit seinen Eltern hier gewesen war, zu Weihnachten oder Ostern.
Damals hatte er gestaunt über die Größe, das Licht, den Klang der Orgel. Heute war alles ruhiger, aber nicht weniger beeindruckend.
Als er wieder hinausging, schien die Sonne heller als zuvor. Aber das Licht des Doms, dachte Karl, würde er noch lange in sich tragen.
vollständige Ausarbeitung mit Aktivierungsideen zum Text für Mitglieder
Kommentare
Kommentar veröffentlichen