Sinnesgeschichte - Ein Abend mit dem Grammophon
Sinnesgeschichte - Ein Abend mit dem Grammophon
Information zur Umsetzung:Begleitend zur Geschichte bieten wir abwechslungsreiche Sinnesanregungen: das Hören von historischen Musikstücken, das Betrachten von alten Plattenhüllen und Fotos, das Fühlen der schwarzen Scheiben und das Nachahmen des Auflegens einer Schallplatte. Auch das gemeinsame Singen bekannter Lieder oder das Erzählen von Erinnerungen an vergangene Musikabende bereichern das Erlebnis.
Dieses Betreuungsmaterial eignet sich hervorragend für Gruppen- oder Einzelaktivierungen und schafft eine gemütliche, nostalgische Stimmung, die zum Erinnern, Erzählen und Genießen einlädt.
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Für Mitglieder von Steady in der Übersicht SinnesgeschichtenEin Abend mit dem Grammophon (Auszug)
Die Geschichte zum Vorlesen …Es war ein ruhiger Herbstabend, als Herr Schröder den alten Karton vom Schrank hob. Darin lag es – das Grammophon, das viele Jahre unbeachtet im Dachboden gestanden hatte. Behutsam stellte er es auf den Tisch, klappte den schweren Deckel auf und betrachtete den großen Trichter. Wie oft hatte dieses Gerät früher die Abende gefüllt – mit Musik, mit Erinnerungen, mit Leben.
Er nahm eine der alten Schellackplatten aus der Hülle. „Rudi Schuricke – Capri-Fischer“, stand darauf in verblassten Lettern. Ganz vorsichtig legte er die Platte auf den Teller, setzte die Nadel an und drehte an der Kurbel. Ein kurzes Knistern, dann füllte warme Musik das Zimmer. Die Stimme des Sängers klang nostalgisch durch den Raum – nicht perfekt, aber mit Seele.
Herr Schröder lehnte sich zurück, schloss die Augen und lächelte. Er sah sich selbst als junger Mann, wie er mit seiner Frau – damals noch seine Verlobte – im Wohnzimmer tanzte. Der Holzboden knarzte unter ihren Füßen, während sie sich langsam im Takt der Musik bewegten. Wie vertraut ihm diese Melodie war – sie war ein Teil seiner Geschichte.
Er spielte noch weitere Lieder: Zarah Leander, Marika Rökk, Heinz Rühmann. Jedes Stück holte Erinnerungen zurück. Die Lieder waren wie kleine Fenster in die Vergangenheit – zu Festen, Spaziergängen, Liebeserklärungen.
Als das Grammophon schließlich verstummte, blieb ein Gefühl zurück, das Worte kaum beschreiben konnten. Musik – dachte Herr Schröder – ist wie ein Schlüssel, der das Herz aufschließt.
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