Sinnesgeschichte - Mein Lieblingskleid

Sinnesgeschichte - Mein Lieblingskleid

Information zur Umsetzung:
Elternliebe kennt viele Formen – sie zeigt sich in kleinen Gesten, im Alltag, in Worten, Blicken und stiller Fürsorge. Unsere neue Sinnesgeschichte „Mein Lieblingskind“ greift diesen besonderen Aspekt des Lebens auf: den Blick einer Mutter oder Großmutter auf ihre Kinder – mal schmunzelnd, mal nachdenklich, mal voller Stolz. Es ist eine leise, berührende Geschichte über Nähe, Erinnerung und das Band zwischen den Generationen.

Begleitet wird die Erzählung von vielfältigen Sinnesanregungen, die gezielt das Fühlen, Riechen, Hören, Sehen und Schmecken aktivieren: etwa durch das Betrachten alter Kinderfotos, das Fühlen weicher Stofftiere, den Klang von Kinderliedern, den Duft von Babypuder oder das Probieren eines früher beliebten Kindergerichts. Diese Elemente schaffen Anknüpfungspunkte für Gespräche über die eigene Familie, über das Mutter- oder Großmuttersein – oder über die Rolle als Kind.

„Mein Lieblingskind“ eignet sich besonders gut für biografische Gesprächsrunden, stille Einzelbegleitung oder thematische Gruppenangebote rund um Familie, Elternschaft und Erinnerungen. Die Geschichte berührt ohne zu überfordern, lädt zum Erzählen ein – und schenkt Wärme, Tiefe und Geborgenheit.

Lassen Sie Ihre Seniorinnen und Senioren in Gedanken zurückreisen – zu ihren Kindern, Enkeln oder ihrer eigenen Kindheit. „Mein Lieblingskind“ ist eine sinnliche Einladung, die Kraft der Liebe in Erinnerung zu rufen.
 
 


Sinnesgeschichte - Mein Lieblingskleid


Mein Lieblingskleid (Auszug)

Die Geschichte zum Vorlesen …
 
 
Als ich etwa acht Jahre alt war, besaß ich ein Kleid, das ich über alles liebte. Es war kein teures Kleid, und auch kein besonderes Festkleid – aber für mich war es das Schönste auf der ganzen Welt.
Das Kleid war aus einem leichten, weichen Baumwollstoff. Es hatte kleine Puffärmel und einen ausgestellten Rock, der beim Drehen so wunderbar flatterte. Am liebsten tanzte ich im Garten damit, barfuß über das Gras. Wenn ich mich schnell drehte, flatterte der Stoff wie die Flügel eines Schmetterlings.

Aber das Allerschönste war das Muster: kleine rote Kirschen auf hellbeigem Hintergrund. Ich erinnere mich noch genau an die Farbe – so frisch, so lebendig. Die Kirschen waren winzig, aber jede war liebevoll gemalt, mit einem grünen Blatt daran. Ich stellte mir immer vor, dass sie echt waren und man sie pflücken könnte.

Meine Mutter hatte das Kleid selbst genäht. Damals war das noch üblich. Ich durfte den Stoff mit aussuchen. Sie hatte mir mehrere Stoffballen gezeigt – mit Blumen, Punkten, Streifen – aber die Kirschen hatten mein Herz erobert.

Ich trug das Kleid im Sommer fast täglich. Beim Spielen, beim Spaziergang mit Oma, beim Eis essen mit meinem Vater. Auf jedem alten Foto aus dieser Zeit bin ich in diesem Kleid zu sehen – lachend, laufend, tanzend.

Eines Tages war ich dann plötzlich herausgewachsen. Das Kleid spannte an den Schultern, der Rock war zu kurz. Ich war traurig, aber meine Mutter bewahrte es auf – fein gefaltet in einem Stoffbeutel, wie einen Schatz.

Manchmal denke ich daran zurück. An das Gefühl von Leichtigkeit, die warmen Sommertage – und an dieses kleine Kirschenkleid, das mir das schönste Gefühl von Zuhause und Geborgenheit gab.
 
 
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